In unserem Heimspiel konnte unser Gegner, die zweite Mannschaft aus Hildesheim, wegen Aufstellungssorgen bedauerlicherweise nur mit 4 Spielern antreten. Wir hatten also von Beginn an einen fast uneinholbaren Vorsprung, ein Remis sollte zur Mannschaftssieg ausreichen. Natürlich nehmen wir gerne die Punkte an, schöner aber ist es, wenn sie nach spannenden Partien hart verdient sind.
Die erste Entscheidung fiel am dritten Brett: Gerhard hatte nach fast drei Stunden Spielzeit seinen Gegner zur Aufgabe genötigt. In einer nicht immer hochklassigen Partie konnte Schwarz einen Bauern
erobern, in ein Bauernendspiel abwickeln und dann sicher den Vorteil verwerten.
Als zweiter gewann unser Ersatzspieler Adrian am achten Brett seine schwungvolle Partie im Angriff. Er beschreibt seine Partie folgendermaßen: „Die Eröffnung war ein relativ theorielastiger Maroczy, der erst ab dem 11 Zug von mir abweicht. Anschließend gibt es ein paar Gefechte um die Macht im Zentrum, wobei ich meinen schlechten weißfeldrigen Läufer tauschen konnte und ihn zur Schwächung eines seiner Zentrumsbauern zu provozieren versuchte. Das hat durch seinen Vorstoß von f5, d6 und d5 auch funktioniert. Trotzdem habe ich es versäumt ihn auf diese Schwächen festzunageln und lieber durch Züge wie g4 und Dd5 die Taktik eigentlich zu Unrecht gesucht. Mein König wurde dadurch empfindlich schwach, was er auch versuchte auszunutzen. In den kommenden Taktiken hat er allerdings schnell den
kürzeren gezogen und ein rettendes Sb4 übersehen hat (ich dachte ursprünglich, dass Sb4 nicht ging in der Partie, aber die Engine hat besser gerechnet).“
Die letzten beiden Partien wurden so gut wie gleichzeitig beendet. An Brett 5 musste Benjamin gegen den passiven Vereinskollegen André Schano antreten. Die Eröffnung wurde von Schwarz recht zurückhaltend angegangen, auch unter Berücksichtigung der schnellen 4:0-Führung. Im Mittelspiel übersah Weiß offenbar das Einsperren des Lh7, wonach ein materielles Ungleichgewicht resultierte. Dieses verwaltete Schwarz, wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab und verwandelte zum zwischenzeitigen 7:0.
Den Ehrenpunkt musste Michael am siebten Brett dem Gegner überlassen. Michael erhielt dank Theorievorteil früh eine sehr remisliche Mittelspiel, verschenkte dann aber doch noch zu viele Entwicklungszüge und kam dadurch in Bedrängnis. Mit weniger Material war das Endspiel nicht zu halten
Last Updated on März 13, 2024 by Ingram Braun