Vierter Spieltag DSOL: Überwiegend erfolgreich in vier Heimspielen am Mittwoch

Was im realen Leben auf Kapazitätsprobleme stoßen würde ist in der virtuellen (Schach-) Welt problemlos möglich: alle vier ESV Teams hatten Heimrecht und spielten parallel zueinander. Dazu gab es für die Fankurve in einer Videokonferenz den gewohnt kundigen Livekommentar von Johannes.
Das Match ESV1 gegen Berolina Mitte 1 vom schönen Prenzlauer Berg startete ganz gut, Ingrams Gegner hatte bei einer kleinen Taktik in der Eröffnungsphase eine Figur eingebüßt. So hieß nach 15 Minuten schon 1-0.


Nach längerer Zeit hatte Michael an Brett 3 seine etwas
wackelige Figurenaufstellung eigentlich konsolidiert und versuchte
Druck aufzubauen, verlor aber in der Folge einen Springer und dann
auch die Partie. Gerhard war gut aus der Eröffnung gekommen und
dominierte bei einem Mehrbauern auf den weißen Feldern. Ein Lavieren
auf eben diesen Feldern brachte außer Zeitverlust gar nichts ein. Im
weiteren Verlauf fand Weiß ein feines Qualitätsopfer, mit dem die
Stellung vor dem schwarzen König aufgerissen und dieser letztlich zur
Strecke gebracht wurde.
In der letzten Partie der vier Matches kämpfte
Artur um den Sieg, was seinem Team zumindest ein Unentschieden
eingebracht hätte. Leider fand er bei knappester Bedenkzeit die
entscheidende Idee nicht; die Partie wurde nach Stellunsgwiederholung
Remis, so dass das Match mit 1,5-2,5 verloren wurde. Schade, denn
reelle Chancen zum Sieg waren vorhanden.

Sieg für die zweite Mannschaft in der DSOL (Bericht von Jan)
Am 4. Spieltag mussten wir online gegen die SG Bibabo Leizig ran. Am ersten Brett spielte Jan in der Eröffnung ungenau, wurde aber von seinem Gegner nicht bestraft. In der Folge entwickelte sich ein Mittelspiel mit etwas Druck für Weiß, den Jan aber mit einer kleinen Kombination in ein Schwerfiguren-Endspiel mit eigenem Mehrbauern verwandeln konnte. Das schwierige Damenendspiel behandelte sein Gegner dann ungenau und Jan gelang es, die Damen zu tauschen. Das Bauernendspiel war dann recht einseitig und vier Züge vor dem Matt gab der Leipziger sich geschlagen.
Am zweiten Brett gelang Adrian mit Weiß ein Remis. In einer strategisch spannenden Stellung kam Adrian nach einigen Abtäuschen in ein Leichtfiguren-Endspiel, was jedoch recht ausgeglichen war und zurecht in einer dreifachen Stellungswiederholung endete.
Hartwig hatte seinen ersten Einsatz in der diesjährigen DSOL für uns. Nach einer etwas missglückten Mittelspielbehandlung stand er plötzlich mit einer Qualität weniger da. Diese holte er sich jedoch zurück und kämpfte weiter. Das entstandene Endspiel war sicher deutlich einfacher zu spielen für seinen Leipziger Gegner, der allerdings nicht immer die beste Fortsetzung fand und somit Hartwig ins glückliche Remis entkommen ließ.
An Brett 4 lieferte Christoph eine souveräne Vorstellung ab. Seinen Raumvorteil verwandelte er mit der Zeit in ein Endspiel mit sehr starker Bauernkette und einem gedeckten Freibauern auf d5. Später gewann er noch zwei Figuren für einen Turm. Das weiße Läuferpaar sollte deutlich stärker als der Turm sein, aber der Leipziger konnte mit seiner Dame noch ein bisschen Unruhe im weißen Lager stiften. Nach einigem Manövrieren hatte Christoph seine Stellung konsolidiert und als der Gegner seinen Turm für einen Läufer verlor, war unser Sieg in trockenen Tüchern.
Somit gewinnt die zweite Mannschaft klar mit 3-1 (2 Siege, 2 Remis) bei der SG Bibabo Leipzig und hält sich eine kleine Chance auf einen der vorderen Plätze, die für die nächste Runde qualifizieren, offen. Die nächsten zwei Spiele gegen die direkten Konkurrenten aus Chemnitz und Hamburg dürften für eine Vorentscheidung in der Gruppe sorgen.

Die dritte Mannschaft hatte die zweite Vertretung der SG Löhne zu
Gast. Wer nicht so genau weiß, wo das liegt: neben Löhne findet
sich Bad Oeynhausen. An Brett 1 gewann Hugo mit Schwarz in einer
soliden Partie einen Bauern bevor Weiß die Dame einstellte. Moritz
hatte in einer wechselvollen Partie einen Bauern gewonnen, ein zweiter
wäre auch noch gefallen. Allerdings hatte der Gegner noch
Gegenchancen mit dem weit vorgerückten b-Bauern kreieren können,
ließ sich stattdessen aber mattsetzen. David J. schnappte sich im
Laufe der Partie zwei Bauern und mit einer kleinen Kombination noch
einen ganzen Turm. Bis zum Matt war es dann nicht mehr weit. Am
letzten Brett hatte David M. die Eröffnung etwas unglücklich
behandelt. Um dem Matt zu entgehen musste er eine Figur opfern und mit
dem König auf das Ausgangsfeldern zurück fliehen. In der
Zwischenbilanz stand er mit Minusfigur und unsicherem König total auf
Verlust. Der Gegner fand aber nicht die richtigen Züge, um seine
Reserven zu mobiliseren, sondern traf einige unglückliche
Entscheidungen, so dass das Plus an Figur und Bauer nicht ausreichte,
um die Partie zu gewinnen. Die Schlussstellung verdient, abgebildet zu
werden:


Der Lohn für das sichere 3,5-1,5 ist der Platz ganz oben in der Tabelle.

Nachdem die „Frischlinge“ der Vierten inzwischen Turniererfahrung
sammeln konnten, haben sie den SV Walldorf mit einem glatten 4-0 nach
Hause geschickt. An Brett 1 hatte Alexander die weiße Rochadestellung
etwas geschaecht und konnte nach einem unglücklichen Bauernzug
eindringen und den weißen König über das Brett treiben. Leider
übersah er das „Zwischenmatt“, konnte aber alle Figuren tauschen und
das Bauernendspiel einfach gewinnen. Nils hingegen hatte ordentlich
Glück, dass seine Gegnerin die Fesselung des Bauern übersah, mit dem
sie zurückschlug. In der Folge gingen beide Türme verloren. Den
Vorteil hat er problemlos zum Sieg verwandelt. Johannes hatte eine
Stellung Abtauschvariante des Damengambits erhalten. Nachdem alle
Leichtfiguren getauscht waren, tauchte ein Freibauer auf c3 auf, den
Johannes schließlich eroberte. Daraus ergab sich ein Damenendspiel, das
er in ein gewonnenes Bauernendspiel abgewickelte. Auch die Partie an
Brett 4 war nicht fehlerfrei: Camille hatte die weiße Dame mit einem
Spieß erobert (für einen Läufer), schlug dann aber einen gedeckten
Bauern und hatte plotzlich eine Figur weniger. Zuvor hatte er
reichlich Bauern einkassiert, von den Mehrbauern brachte er
schließlich einen durch.
Das Endergebnis von 4-0 erscheint angesichts des Verlaufs der einzelnen
Partien als etwas glücklich.

Last Updated on März 14, 2022 by Ingram Braun

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