Sogar Weltklassespieler treten mal auf Eröffnungsminen, wenn auch selten. Aber man wird halt nie so gut, daß das gar nicht mehr passieren kann. Fiona Sieber passierte es beim German Masters. Das hat sie schon zweimal gewonnen, aber diesmal lief nichts zusammen. Knackpunkt war sicherlich die Partie der fünften Runde, als sie glatt zwei Bauern mehr hatte. Erst stellt sie einen davon ein und überschritt dann in ausgeglichener Stellung die Zeit. Nach dem Gewinn der Studentenweltmeisterschaft und der Verleihung des Damengroßmeistertitels geht damit für sie die bei den deutschen Spitzenschachfrauen typische Achterbahnfahrt aus guten und schwachen Leistungen weiter.
Josefine Heinemann hat die Partie, wo Fiona schon nach sechs Zügen auf Verlust stand, in einem sehenswerten Video besprochen. Ergänzend kann man noch sagen, daß die Urpartie Tigran Petrosian – Hans Ree (Hochofenturnier 1971) schon vor der Existenz von Datenbanken ziemlich bekannt war. Ree gab bereits nach 8. Db3 auf. Das habe ich als Jugendlicher mal in einem Buch gesehen. Leider nicht in dem, dem es meine Erinnerung zugeordnet hat. Guckt man sich in der Datenbank an, wer noch so darauf hereingefallen ist, dann fällt ein bekannter Name auf. Unser Mitglied Benjamin Löhnhardt ist einmal bei einer niedersächsischen U16-Meisterschaft darauf hereingefallen!