Nach dem sechsten Spieltag haben alle drei Mannschaften gute Chancen auf einen der ersten beiden Plätze und damit auf die Playoff-Kämpfe in ihrer Liga.
Den Anfang machte die zweite Mannschaft als sie am Dienstag, d. 16 März, nach Herzogenaurach „reisen“ mussten. Die Stadt im Grossraum Nürnberg ist eher bekannt für ihre Schuhe mit den drei weissen Streifen bzw. der Raubkatze, aber auch die 64 Felder werden ordentlich bespielt.
Den Anfang machte Adrian am ersten Brett. Nach einigen ungenauen Zügen in der Eröffnung konnte er seinen Gegner schwer unter Druck setzen und fuhr den Punkt souverän ein.
An Brett zwei misslang Csaba der Partiebeginn völlig, das Resultat war eine sehr trostlose Stellung. Glücklicherweise fand seine Gegnerin den KO-Schlag nicht, sondern begnügte sich mit einer sehr guten Abwicklung Turm gegen 2 Figuren. In der Folge gelang es Csaba immer wieder Drohungen aufzustellen, sodass er eine Figur gewinnen konnte und das Endspiel mit der Mehrqualität sicher nach Hause brachte.
Michael an Brett drei gewann nach starker Eröffnung einen Bauern, den er durch einige Verwicklungen behaupten und schliesslich zur Umwandlung führen konnte. Der Gegner musste dafür seinen Turm geben. Diesen Materialvorteil verwandelte Michael sicher.
Da fiel es nicht gross ins Gewicht, dass unser so erfolgreiche Christoph seine erste Niederlage quittieren musste. In der Eröffnung opferte er zwei Bauern, bekam aber nicht ansatzweise ausreichend Kompensation und wurde schliesslich ohne wirkliche Chance auf die
Bretter gestreckt.
Nach diesem 3:1 Sieg steht unsere Zweite auf dem dritten Tabellenplatz, mit einem Mannschaftspunkt Rückstand auf die beiden Führenden. Damit brauchen sie etwas Schützenhilfe um die Playoffs erreichen zu können.
Am Mittwoch hatten die beiden anderen Mannschaften Heimrecht. Die erste Mannschaft hatte die erste Vertretung des SC Roter Turm Altstadt aus München zu Gast. Der Turm hat nicht zufällig diese Farbe erhalten, ist der Verein doch in den siebziger Jahren aus den Reihen
des SPD-Ortsvereins Altstadt unter weiss-blauem Himmel gegründet worden.
Der Kampf begann recht ungünstig für uns. Cai an Brett drei wurde von seinem Gegner mit einer ihm unbekannten Eröffnungsstrategie konfrontiert. Nachdem er einige Gelegenheiten ausgelassen hatte, unter Bauernopfer Gegenspiel zu organisieren wurde er letztendlich souverän eingemacht.
Nach Eröffnungsgeplänkel konnte Alex seinem Gegner eine Qualität abnehmen und diesen Vorteil sehr sicher zum vollen Punkt verwandeln.
Ingram und sein Gegner verrammelten das Brett vier derart mit ihren Bauernketten, so dass niemand mehr durchkommen konnte: Remis.
Die Entscheidung musste am Spitzenbrett fallen. Nach wenig ambitionierter Eröffnungsbehandlung von beiden Seiten machte Gerhard mit Schwarz einen etwas unglücklichen Damenzug, den Weiss zu einem starken Angriff auf den König hätte nutzen können. Stattdessen baute er seine Position im Zentrum aus. Anstatt die Stellung zu konsolidieren liess sich Schwarz auf eine kleine Kombination (Weiss eroberte zwei Springer für einen Turm) ein, freute sich über den Doppelangriff seiner Dame auf Turm und Läufer und staunte nicht schlecht über die Doppelverteidigung der weissen Dame. Im weiteren Verlauf fiel ein weiterer weisser Bauer, damit war das Material einigermassen ausgeglichen. Die Koordination der weissen Figuren erwies sich als nicht besonders gut. Nach Damentausch konnte sich der
schwarze Turm durchsetzen, auch weil Weiss einige taktische Möglichkeiten in der knappen Zeit ausliess.
Der 2,5 : 1,5 Sieg war sicherlich wieder etwas glücklich, garantiert aber schon vor dem letzten Spieltag den ersten Platz.
Die Dritte hatte die Raisdorfer SG aus dem Umland von Kiel zu Gast. An Brett eins kam Arnold mit Vorteil aus der Eröffnung raus, entwickelte dann einen falschen Plan und landete schliesslich in einem sehr komplexen Endspiel Läufer gegen Springer. Leider liess er seinen
Springer abtauschen, verlor gleich darauf einen Bauern und musste bald darauf die Segel streichen.
Samuel konnte im Mittelspiel ausnutzen, dass seine Gegnerin ihren Springer unglücklich in eine Fesselung stellte. In der Folge gewann er zwei Bauern und schliesslich auch den Springer. Seinen Vorteil zu realisieren fiel ihm dann nicht mehr schwer.
Kurz nach der Eröffnung konnte Johannes an Brett drei seinem Gegner mittels Bauerngabel eine Figur abknöpfen und fuhr danach ohne Probleme den ganzen Punkt ein.
Marius an Brett 4 hatte Glück, dass sein Gegener den Figurengewinn in der Eröffnung und ein gewinnbringendes Damenmanöver im Mittelspiel nicht sah. So landete Marius in einem Turmendspiel mit Minusbauer, das er leider nicht halten konnte.
Das Unentschieden lässt unserer Dritten exzellente Chancen, in der letzten Runde ihren zweiten Platz zu verteidigen und ais eigener Kraft die Playoffs zu erreichen.
Toller Bericht, Gerd!! Man kann sich für die DSOL begeistern, und es ist toll, dasss alle zusammen mitfiebern und später beim Vereinsabend analysieren. Trotz Corona ist unser Schachverein eine schöne, muntere Gemeinschaft, und sein Hobby in so einem Team auszuleben, das ist wirklich fantastisch!! Und genau dafür steht auch dein Bericht. Alle zusammen, auch wenn man selber mal verliert und nur die anderen gewinnen!!?