Nachdem die erste Mannschaft das Match der ersten Runde wg. der ungeplant langen Bauarbeiten im Bürgerhaus und wg. des Gänselieselfestes verschoben hatte, ging es am letzten Wochenende nach Braunschweig-Gliesmarode. Auf dem Papier waren wir als klarer Favorit angereist.
An Brett fünf war Beni als erster fertig: in der russischen Verteidigung wählte er mit Weiß einen harmlosen Aufbau, in dem schnell viele Figuren getauscht und schließlich die Punkte geteilt wurden. Am Ende stand eher Schwarz wegen der gesünderen Bauernstruktur im Läuferendspiel besser.
Den ersten vollen Punkt konnte nach geraumer Zeit dann Ingram am vierten Brett erzielen.
Kurze Zeit später gab es an Brett zwei erneut einen Sieg für uns. Johannes schreibt zu seiner Partie: „Die Eröffnung hatte ich lange nicht mehr auf dem Brett und war leider schlecht vorbereitet. Deshalb habe ich die Eröffnung sehr unsauber gespielt; ich habe dann eine Variante gewählt, die zu einer etwas schlechteren Position für mich führt, die jedoch extrem kompliziert ist, weshalb ich mir gute Chancen ausgerechnet hatte da wieder raus zu kommen. In dieser komplizierten Phase der Partie hat mein Gegner dann keine entscheidenden Pläne gefunden, die mich in große Probleme geführt hätten, und ich konnte mich etwas konsolidieren. In einer kritischen Stellung hat mein Gegner dann eine Idee übersehen, die zu einem für mich vorteilhaften Abtausch führte. Dadurch vereinfachte sich die Stellung dann in ein für mich gewonnenes Endspiel, das ich relativ problemlos verwerten konnte.“
Michael an Brett sieben hatte nach der Eröffung einen Bauern verloren, vielleicht nicht ohne Kompensation. Eine von ihm angesetzte Taktik funktionierte leider nicht ganz (also gar nicht) und und endete in einer Mehrfigur für seinen Gegener, die dieser sicher verwertete. Damit wurde es wieder spannend.
Gerhard hatte das Vergnügen, mit Weiß dem Präsidenten des NSV gegenüber zu sitzen. Nach der Eröffnungsphase klärte sich die Lage im Zentrum und ließ Schwarz einen Freibauern im Zentrum, während Weiß Druck am Damenflügel hatte. Die Kombination zum Gewinn der Qualität hätte für Weiß eigentlich schlecht ausgehen müssen: Michael S. Langer preschte a Tempo mit seinem Freibauern nach vorne, statt Matt zu setzen. Nach einigen weniger guten Zügen beiderseits entstand ein Endspiel mit jeweils Dame + Läufer, in dem der agile weiße Freibauer auf der a-Linie den Schwarzen den Läufer kostete und schließlich die Partie. Fazit: Glück gehabt.
In einer sehr langen und umkämpften Partie geriet Bernard an Brett 8 unter starken Druck, konnte den Angriff aber mit etwas Glück abwehren. Im Turmendspiel unterschätzte der Gegner die Freibauern und konnte eine Umwandlung nicht mehr verhindern.
An Brett 6 sah man eine hart umkämpfte Partie, die an manchen Stellen sehr lehrreiche Motive enthält. Am Ende konnte Bert trotz eines Bauern weniger die Partie noch drehen.
Zum guten Schluss einigte sich Seth am Spitzenbrett mit seinem Gegner auf Remis.
Insgesamt sieht das 6:2 deutlicher als es zwischendurch war. Schaut man sich die Ergebnisse nach Farben an, fällt das makellose 4:0 für Schwarz auf, während Weiß wg des „Anzugsnachteils“ nur ein 2:2 zustande brachte.
Dank an die Spieler für ihre Worte zu den Partien und die Analysen.