Zweimal zu Hause und einmal auswärts spielten die Teams des ESV in der 4. Runde, diesmal alle am selben Tag, am Mittwoch, d. 24. Februar. So konnten wir am virtuellen Vereinsabend einen Tag später die Partien analysieren.
Die Erste hatte die zweite Mannschaft der SG Porz zu Gast. Der traditionsreiche Kölner Club stellt immerhin den Titelverteidiger der DSOL und hatte in seiner Glanzzeit mehrfach die Schachbundesliga gewonnen.
An Brett 1 entwickelte ergab sich in der Abtauschvariante des slavischen Damengambits eine ruhige ausgeglichene Stellung. Nach einem dummen Zug von Gerhard konnte Weiss das Zentrum mit Vorteil aufbrechen. Statt einfach den Bauern wieder zu nehmen und Druck auf den Damenflügel auszuüben, öffnete der junge Porzer die Stellung noch weiter, fand sich nach Qualitätsopfer jedoch in einer schwierigen Stellung wieder. Schwarz konnte die Qualität zurückgewinnen, musste Weiss aber einen Freibauern auf d5 einräumen. Das Vorrücken dieses Bauern erwies sich als Fehler und gab den schwarzen Figuren gute Felder. Nachdem Weiss einigemale nicht den besten Zug fand, konnte Schwarz die Partie für sich entscheiden.
Alex opferte am zweiten Brett zwei Bauern, bekam aber leider keinen entsprechenden Angriff dafür. Einen Bauern konnte er zurückgewinnen, landete aber nach gab zahlreichen Abtäuschen in einem sehr schlechten Turmendspiel mit Minusbauern, das er dann aber glücklich remis halten konnte.
Cai an Brett 3 liess gar nichts anbrennen und brachte seine rot-weissen Farben gewohnt souverän mit 1:0 in Führung.
Ingram am vierten Brett hatte sich in seinem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern innerlich schon so sehr mit dem Unentschieden abgefunden, dass er die Chance, die sich ihm plötzlich bot, gar nicht erkannte.
Nachdem die vorderen Bretter diesmal auch substantiell zum Ergebnis beigetragen haben, stand am Ende ein 3:1 Sieg auf dem Zettel. Schaut man auf die Tabelle, grüsst die Erste mit 3 Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze.
Die zweite Mannschaft war zu „Gast“ bei der Zweiten vom SK Heidenau, der Ort befindet sich einige Kilomenter elbaufwärts von Dresden.
Joshua hatte am ersten Brett in der Eröffnung einen Bauern verloren und fand sich nach einigen ungenauen Zügen in einer furchtbaren Stellung wieder. Statt weiter Druck zu machen nahm sein Gegner am Damenflügel einige Bauern und liess Joshua in ein Endspiel T + S mit 4 gegen 3 Bauern auf einem Flügel entkommen. Nach dem Tausch der Türme liess Joshua einige Möglichkeiten zu härterer Gegenwehr aus, es war bis kurz vor dem Partieende ein Remis möglich.
Mit Schwarz holte Adrian an Brett zwei ein unspektakuläres und sicheres Remis heraus.
Mr Zuverlässig an Brett 3 konnte nach verhaltener Eröffnung eine Figur gewinnen, sah sich jedoch einem unangenehmen Freibauern auf d6 gegenüber. Jan gab die Figur zurück und wickelte in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und 2 Mehrbauern ab. Die Analyse zeigte, dass Jan nicht immer die beste Fortsetzung fand und sein Gegner an einigen Stellen hätte Remis halten können, diese aber ebensowenig fand. So ergab sich aber der nächste Sieg.
Michael als Ersatzmann gabelte schon in der Eröffnung eine gegnerische Figur auf, liess sich danach nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und feierte einen Start-Ziel-Sieg.
Insgesamt sprang ein knapper, letztlich verdienter 2,5:1,5 Sieg heraus. Die Tabelle der Liga zeigt ein sehr enges Rennen an, zwischen Platz 1 und 5 liegt nur ein Mannschaftspunkt, und unsere Zweite ist mittendrin.
ESV 3 hatte die Schachfreunde vom SK Bad Homburg 2 zu Gast. Nachdem sie in der letzten Runde frei hatten – ausser Christoph, der musste in der Zweiten aushelfen und dort einen Punkt holen – konnten unsere Männer ausgeruht zur Tat schreiten.
Der andere Mr. Zuverlässig, Christoph, behielt im Damengambit einfach seinen Bauern, gewann dann eine Figur und verwertete den Vorteil problemlos bis zum Matt.
An Brett 2 gewann der grosse Exvorsitzende erst einen Bauern, danach eine Figur und brachte schliesslich seinen Freibauern durch, für den ein Turm geopfert werden musste. Damit erzielte Arnold schliesslich den vollen Punkt.
Samuel hatte mit seinem Bauern den schwarzen Läufer gejagt, ein typisches Manöver im Caro-Kann. Leider verlor er diesen Bauern später und sah sich genötigt, einen scharfen Königsangriff unter Figurenopfer zu starten, der allerdings nicht durchdrang. In der Folge verlor er chancenlos.
Am letzten Brett hatte Johannes nach der Eröffnung einen wichtigen Bauern verloren. Glücklicherweise konnte er mit seinem agilen Springer eine Qualität aufgabeln. Diesen Vorteil hatte er im weiteren Verlauf der Partie sehr umsichtig ausgebaut, eine Figur gewonnen und dann den ganzen Punkt eingefahren.
Insgesamt wurden die Hessen mit einem klaren 3:1 nach „Hause“ geschickt. Die Tabelle sieht ESV 3 auf einem guten dritten Platz, obwohl die Mannschaft schon eine spielfreie Runde hatte.