Gegen die Reserve des HSK Lister Turm setzte es leider eine knappe Niederlage, die uns weiter im Abstiegskampf beläßt. Chancen auf mehr lagen allerdings eindeutig bei den Gastgebern, so daß wir uns über das Ergebnis nicht wirklich beklagen können. Es erwies sich als schwierig, überhaupt acht Spieler zusammenzutrommeln. Da die zweite spielfrei war, weil die Schachabteilung von Grün-Weiß Parensen schon zu Sasonbeginn die Mannschaft zurückgezogen und sich dann aufgelöst hatte, hatten die Spieler unserer Zweitvertretung den Sonntag längst schon anderweitig verplant.
Arnold Otten erzielte recht schnell ein Remis mit den weißen Steinen gegen einen 400 Punkte besser notierten Gegner. Dabei hätte er in der Eröffnung sogar gewinnen können. Nicht das erstemal, daß er der ersten Mannschaft mit solch einem Husarenstück hilft.
Peter Konetzke überriß eine ausgeglichene Stellung und ließ einen Freibauern ziehen. Leider erwiesen sich die Blockademöglichkeiten als nicht so wie gedacht.
Gerhard Nolte hatte ausgangs der Eröffnung einen Bauern eingebüßt, aber genug Gegenspiel dafür erhalten. Ein ziemlich sicheres Remis gegen einen starken Gegner.
Alexander Wilting verbrauchte sehr viel Zeit in der Eröffnung, kam aber dennoch in eine schlechte Stellung. Zwar berappelte er sich zwischendurch wieder, aber schließlich forderte die Uhr ihren Tribut und eine eingestreute Mattdrohung erwies sich als Rohrkrepierer, der die Stellung wieder ruinierte. Damit lagen wir zur Zeitkontrolle 1:3 hinten.
Martin Werner hatte sich durch die Verwicklungen, die sein Gegner per Bauernofer inszenierte, nicht aus der Ruhe bringen lassen und schien einem ungefährdeten Endspielsieg entgegenzusteuern. Leider fand er dann die letzte Feinheit der Gewinnführung nicht, und plötzlich konnte der Gegner ins Remis abwickeln.
Benjamin Löhnhardt wurde von Anfang an unter Druck gesetzt. Schließlich mußte er ein Endspiel KT–KT + a- und f-Bauer verteidigen. Sollte eigentlich leicht gewonnen sein, vor allem, nachdem der Turm hinter den eigenen a-Bauern kam. Auf wundersame Weise stellte der Gegner seinen König so ungeschickt in ewige Mattdrohungen, daß doch noch ein unverhofftes Remis heraussprang.
Ingram Braun wollte wegen des schlechten Standes kurz vor der Zeitkontrolle etwas versuchen, erreichte aber nur ein Läuferendspiel, indem er einen entfernten Freibauern aufhalten mußte, während die eigene Majorität wegen Verdoppelung nur schwer zu mobilisieren war. Sah ziemlich verloren aus, aber dem Gegner gingen zuerst die Ideen und dann die Zeit aus, so daß Remis vereinbart wurde. Nicht geringes Erstaunen stellte sich beim Eingeben der Partie ein, die wohl nie die Remisbreite substanziell verlassen hatte.
Michael Niggl wollte wegen Heimatbesuchs eigentlich gar nicht spielen. Mit seiner Anreise aus Halle/Saale hielt er den Traum des Mannschaftsführers von einer Saison ohne kampflose Verluste dankenswerterweise am Leben. Lohn seines heroischen Einsatzes ist eine Partie für die Geschichtsbücher. Eigentlich wurde der Kontrollzug erreicht, ohne daß es je zu einer Störung des Gleichgewichts gekommen wäre. Im 41. Zug übersah dann der Gegner einen einfach abzuwendenden Figurenverlust. Das endete dann in der Mattführung KSL–K, an der bekanntlich auch schon Großmeister gescheitert sind. Nicht so Michael, der es auch mit wenig Zeit souverän demonstrierte. Kein Wunder – hatte er doch in der vorigen Runde in der zweiten Mannschaft schon so gewonnen, wobei er mit 50 Zügen punktgenau dem Remis entging. Das ist gänzlich unwahrscheinlich. Der Autor spielt seit 1984 Turnierschach und hat es noch nie zeigen müssen, auch nicht in Schnellpartien.
Am Ende bleibt die knappestmögliche, aber verdiente Niederlage. Leider spielten auch die anderen Mannschaften nicht für uns. Ricklingen gewann gegen die selbst zu Hause nur zu fünft angetreten Tempo-Göttinger. Wolfsburg schlug Rinteln, womit jetzt beide bangen müssen. Durch den Sieg gegen Hildesheim steht Lehrte nunmehr bereits als Aufsteiger fest. Zwar gibt uns das LigaOrakel weiterhin nur 3 ‰ Abstiegswahrscheinlichkeit, weil unsere guten Brettpunkte wie ein weiterer Mannschaftspunkt wirken. Aber angesichts der Tatsache, daß für die waidwunden Aufstiegskandidaten Hildesheim und Tempo die Luft raus ist, sollten wir uns nicht mehr auf sie verlassen. Einzelergebnisse im Rundschreiben des Staffelleiters oder auf der NSV-Webseite.
Last Updated on Oktober 10, 2020 by Babette
Tja, Michael, alles richtig gemacht würde ich sagen. Noch kein Jahr im Verein und jetzt schon eine lebende Legende 😉