Nachdem im letzten Jahr der angepeilte Aufstieg u.a. in Wolfenbüttel verspielt und im Jahr davor mit einem dubiosen Entscheid des Spielleiters der Staffelsieg am grünen Tisch versagt wurde, gelang endlich die Meisterschaft in der Verbandsliga Ost und damit der Aufstieg in die Landesliga Süd. Der 5,5-2,5 Sieg in Hameln brachte schon einen Spieltag vor Saisonende die Meisterschaft.
Nicht ganz ausgeschlafen angereist, legte Benjamin Löhnhardt an Brett 4 die Partie mit Schwarz recht ruhig an und riskierte wenig. Etwas kurios war, dass der schwerhörige Gegner ein Remisangebot zunächst nicht registriert hat. Die beiden Spieler konnten sich dennoch nach wenigen Zügen einigen und das tolle Wetter genießen.
An Brett 7 feierte Aminullah einen sehr erfolgreichen Einstand in der ersten Mannschaft. Nach knapp 2 Stunden Spielzeit brachte er die rot-weißen Farben in Führung.
Am Spitzenbrett bewies Johannes Durchblick und setzte seinen Gegner in einer offenen Feldschlacht Matt: „Nachdem mein Gegner die Eröffnung sehr passiv gespielt hat, sah ich die Möglichkeit zu einem Königsangriff. Der wurde dann sehr schnell sehr gefährlich und die Stellung wurde immer besser für mich. Am Ende konnte ich die Partie mit einer hübschen Taktik beenden. Eine schöne Angriffspartie, nach der ich zum ersten Mal in meiner Schachlaufbahn ein Liverating über 2200 DWZ habe.“
Emil stand seiner Aussage nach lange Zeit etwas besser. Nach einer Ungenauigkeit änderte sich das seine Bewertung und er nahm das Remisangebot seines Gegners gerne an.
Ingram kreuzte mit einem starken Hamelner Nachwuchsspieler die Klingen, konnte sich allerdings nicht entscheidend durchsetzen. Er stand schnell ziemlich gut, wählte dann aber einen falschen Plan. Nachdem der Angriff versandet war, einigte man sich auf Remis.
Nach etwa dreieinhalb Stunden Spielzeit hatte Gerhard am zweiten Brett seine anfangs recht gute Stellung wieder etwas abgewirtschaftet. Wegen der knappen Restbedenkzeit, er hatte nur noch wenige Minuten auf der Uhr, nahm der Gegner das Remisangebot an. Damit hatten die Göttinger schon mal einen Mannschaftspunkt fest und damit die Meisterschaft gesichert.
Das i-Tüpfelchen lieferte Cai am sechsten Brett ab: Als zweiter Ersatzspieler holte er mit seinem ersten Einsatz den ganzen Punkt. Er hat seine Partie so gesehen: „Nach 10 Zügen Eröffnungstheorie entwickelte sich meine Stellung Zug für Zug immer weiter zu meinen Gunsten, sodass mein Gegner sich bereits im 17. Zug gezwungen sah, einen Bauern zu opfern, um meinen Angriff am Königsflügel zu entschärfen. Mit dem Mehrbauern, dem Läuferpaar und der besseren Königsstellung auf meiner Seite ließ die Verwertung des Vorteils nicht mehr lange auf sich warten und die Partie war bereits nach 26 Zügen so gut wie entschieden.“
Das letzte Wort behielt sich Bert vor. Er übte mit seinem Gegner das Endspiel Turm + Läufer gegen Turm, das schon so mancher Großmeister verloren hat. Berts Gegner hielt jedoch Stand und gegen 16:00 konnten wir mit dem 5,5-2,5 Sieg die Heimreise antreten.
Insgesamt war der Trip sehr angenehm: es ging bei bestem Wetter durch eine wunderschöne Frühlingslandschaft, so dass sogar der Chauffeur die Fahrt genießen konnte. Die Rückfahrt war natürlich ohne Zeitdruck und mit Punkten nochmal netter.
Last Updated on April 19, 2024 by Ingram Braun