Am Freitag abend fand das Halbfinale der DSOL statt. Der ESV war mit seiner ersten Mannschaft vertreten, sie musste gegen die Erste vom SV Hemer antreten. Hemer liegt unweit von Dortmund im nördlichen Teil des Sauerlandes. Diesmal waren wir noch mehr Aussenseiter als sonst, an den ersten drei Brettern hatten wir jeweils um die 100 DWZ-Punkte Nachteil, nur an Brett 4 war Ingram nomineller Favorit.
Gerhard am Spitzenbrett musste sich mit der amtierenden deutschen Meisterin auseinandersetzen. Nach einer spannenden Partie entstand ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, in dem Gerhard versäumte, mit seinem Freibauern den gegnerischen Läufer abzulenken und einen der gegnerischen Freibauern zu erobern und das Remis zu sichern. Der Kurzschlusseinsteller des Läufers war dann das Ende.
Alex hatte mit Schwarz immer etwas weniger vom Spiel, aber eigentlich alles im Griff. Nach vielen Abtäuschen landete er in einem ausgeglichenen Turmendspiel. Das Remis war die Belohnung.
Cai hatte Königsindisch gewählt, kam mit der Eröffnung aber nicht gut zurecht und wurde mit Hilfe einiger kleiner Kombinationen an die Wand gespielt und schliesslich Matt gesetzt.
Ingram Hatte wohl in der Eröffnung Probleme mit der Maus (das kann im Online Schach mal passieren) und landete in einer Variante, die er eigentlich gar nicht spielen wollte. Im Folgenden hat er wenig ambitioniert und auch nicht sonderlich gut fortgesetzt und landete in
einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern. Diesen Vorteil liess sich sein, gemäss Foto sehr junger, Gegner nicht mehr entgehen.
Fazit: Das Finale haben wir deutlich und verdient mit 0,5 : 3,5 verpasst. Die sonst so zuverlässigen Cai und Ingram haben diesmal nicht gut gespielt, das lag vielleicht auch an den starken Gegnern. Gerhard verpasste das Remis, leider nicht zum ersten Mal. Lediglich
Alex spielte ganz ordentlich und holte den halben Ehrenpunkt.
Resumee der Veranstaltung: Alle Spieler unserer drei Mannschaften waren mit viel Spass am Werk. Insgesamt haben wir uns in unseren Ligen sehr ordentlich verkauft: die erste und dritte Mannschaft qualifizierten sich als jeweils Erster für das Viertelfinale, die
Zweite hatte auch Chancen darauf. Dabei hatte die Erste in ihren Gruppenspielen durchaus Glück, dass die gegnerischen Mannschaften öfter ihre Spitzenspieler nicht einsetzen, und konnte sich als wertungsschwächstes Team sogar bis ins Halbfinale vorkämpfen.
In unseren Kämpfen ist der Kollege Computer während der Partie wohl nicht eingesetzt worden, die Fehler und Ungenauigkeiten in jeder Partie deuten auf rein menschliches Schach hin. Leider gibt es Schachfreunde, die etwas zu ehrgeizig sind und versuchen, sich mittels
E-Doping Vorteile zu verschaffen.
Am virtuellen Vereinsabend waren die gespielten Partien immer wieder Gegenstand ausführlicher Analysen. Ob die daraus gewonnenen Erkenntnisse die Spielstärke zu steigern vermögen, wird die Zukunft zeigen.