Vermutlich zum erstenmal seit Gründung der Schachabteilung des ESV Rot-Weiß Göttingen trafen die beiden ersten Mannschaften von uns und des SC Tempo Göttingen in einem Ligaspiel aufeinander. Leider konnte Tempo nur sieben Spieler an die Bretter bringen, weswegen es nach einer Stunde bereits 1:0 für den ESV durch einen kampflosen Sieg von Gerhard Nolte stand. Kurze Zeit später erhöhnte Martin Werner gegen Lothar Karwatt auf 2:0; das allerdings mehr als glücklich. Eigentlich hatte er in der Eröffnung einen taktischen Trick übersehen und einen Bauern für sehr zweifelhafte Kompensation eingebüßt. Dann aber gab Lothars Handy ein Signalgeräusch von sich und die Partie war zugunsten von Martin beendet. Zwei Remisen von Peter Konetzke (gegen Timo Holloway) und Robert Klink (gegen Sebastian Raum), in deren Partien das Gleichgewicht nie wesentlich gestört war, brachten uns dem nicht unbedingt erwarteten Mannschaftspunkten näher (3:1). Den ersten sicherte dann Neuzugang Michael Niggl. Sein Gegner Stephan Kobs fand in einem etwas passiven Aufbau nicht das entsprechende Gegenspiel und büßte einfach Material ein – 4:1. Trotzdem reichte es nicht für den Gesamtsieg. Maximilian Krause hatte im Endspiel gegen Manfred Tietze etwas übermütig einen Bauern gefressen und dabei das entstehende Gegenspiel sträflich unterschätzt. Zu mehr als einem elementar verlorenen Turmendspiel reichte es dann nicht mehr – 4:2. Ingram Braun hatte gegen Stefan Wachsmuth schon früh den falschen Bauern vorgezogen und erholte sich nicht mehr davon. Die Partie wäre wohl auch manchem 1500er peinlich. Beim Stande von 4:3 wehrte sich Alexander Wilting lange in einem Endspiel mit gleichfarbigen Läufern gegen Tempos 100 %-Mann Lutz Lukas Petzold. Erst nach der Zeitkontrolle unterlief ihm eine Ungenauigkeit, die die Partie kostete, womit ein 4:4 unterschreiben wurde.
Mal wieder lief alles anders als gedacht. Mit Ingram und Max verloren die beiden einzigen Brettern mit deutlichem DWZ-Vorteil für uns, und trotzdem reichte es zu einem Unentschieden. Sportlich war es sicher ein eher schwacher Wettkampf, der allerdings die Chancen auf eine Wiederholung in der nächsten Saison optimiert hat. Das LigaOrakel gibt uns nur noch 1 ‰ Abstiegswahrscheinlichkeit. Und Tempo muß jetzt schon drei Mannschaftspunkte auf den Tabellenführer SK Lehrte aufholen, wenn es mit dem Aufstieg noch klappen soll. Man hat allerdings die direkte Begegnung noch vor sich. Der sechste Spieltag in der Landesliga Süd ist nunmehr vollständig.
Last Updated on Oktober 10, 2020 by Babette
1 ‰ ist ein gutes Stichwort nach dem Kampf 🙂
Unglaubliche Ergebnisse, wenn man den Erwartungswert an den Brettern 6,7 und 8 anschaut. Der kampflose Punkt und der Handyvorfall geben dem Ganzen eine bizzare Note. Durch die Summe all dieser Ereignisse auf jeden Fall ein unvergesslicher Mannschaftskampf, wenngleich man sich sportlich sicher etwas anderes gewünscht hätte.
Ich wünsche der 1. Mannschaft morgen in Hannover viel Erfolög!!! Nach dem 4:4 im Lokalderby geht da vielleicht noch mehr!!