Heißes Chess960 in Frankfurt

Am vergangenen Sonntag fand in Frankfurt Zeilsheim die 10. offene Deutsche Meisterschaft im Chess960 statt. Das Schnellschachturnier (Bedenkzeit 20 Minuten plus 5 Sekunden Inkrement) besuchte ich mit zwei Freunden aus Jugendzeiten (beide vom SC Flörsheim). Das Chess960-Format bot für uns die Möglichkeit, die zuvor über Ostern gesammelten Erfahrungen beim Grenke Freestyle Open in Karlsruhe zu testen.

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Yours truly im ESV-Shirt in Zeilsheim

Wenn auch nur noch passiv für den ESV gemeldet (aktiv mittlerweile SSV Bruchsal), war dieses Turnier für mich die perfekte Gelegenheit, die neue erworbene Vereinskleidung direkt einweihen. Zusätzlich konnte ich bei diesem Event ESV-Mitglied Jochen endlich mal persönlich kennenlernen und Nachwuchstalent Oleksandr beim Spielen über die Schulter schauen. Letzterer besiegte in der Schlussrunde einen Spieler vom SC Flörsheim und konnte so direkt auch bei meinen Begleitern bleibenden Eindruck hinterlassen.

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Blick in den Turniersaal

Schachlich verlief das Turnier für mich ganz im Stile der typischen Fahrstuhlfahrt im Schweizer System. Vier Spieler mit Setzlistenplätzen deutlich unter mir konnte ich schlagen, während ich gegen drei Titelträger (2x FM + 1x WGM) keine Sonne sah. Das Format empfand ich jedoch wie schon in Karlsruhe beim Freestyle Open als sehr erfrischend mit einigen interessanten Momenten in den kreativen Eröffnungen. In Runde 5 ergab sich für mich beispielsweise ein hübscher Trick aus Startstellung Nummer 84:

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Chess960 Startposition Nummer 84

In der Partie gegen Tim Wendler (SV Erzgebirge Stollber) startete die Partie mit
1.d4 b6
2.c3 Lb7
3.Ld3 Se6
4.e4 d5
5.g3 c6

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Werner – Wendler, Stellung nach 5…c6

Nun folgte einer dieser Tricks, auf die man im Chess960 bereits früh im Spiel ein Auge haben muss:
6.exd5 cxd5
7.Txe6!
Schwarz verliert eine Figur, da 7…fxe6 mit 8.Df3+ nebst Matt beantwortet wird.

Organisatorisch lief im Großen und Ganzen trotz des leicht verspäteten Beginns und der hierdurch verkürzten Mittagspause alles sehr reibungslos ab. Lediglich die Außentemperaturen von 33°C+ ließen zum Nachmittag hin auch die härtesten Schachspieler in der Halle langsam zerfließen. Nichtsdestotrotz blieb der Wille zum Schachspielen erhalten und die sieben Runden waren kurz vor 18 Uhr beendet. Ein insgesamt kurzweiliger Tag mit interessanten Ideen und dem ein oder anderen erfreulichen Wiedersehen.
Hoffentlich kann ich schon bald wieder von einem Turnier im ESV-Dress berichten.

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