Seminarturnier Harz 2021 in Wernigerode

Aufgrund der guten Erfahrungen war erneut das Hotel Travel Charme „Gothisches Haus“ in Wernigerode Veranstaltungsort der Schachreisen (siehe http://www.schachreisen.eu).

Um Wiederholungen zu vermeiden verweise ich auf den Bericht aus dem Vorjahr: https://schach-goettingen.de/cms/2020/08/11/seminarturnier-harz-in-wernigerode/

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Quelle: Schachreisen.eu

Das Hotel hatte beim Abendessen etwas umgestellt und an drei Tagen Buffet statt a la carte angeboten. Die Kombination hat mir sehr gut gefallen.

Dieses Jahr war der Wellnessbereich des Hotels geöffnet. So konnte man sich in Sauna, Whirlpool und Fitnessraum erholen. Andere Teilnehmer zogen die Wanderungen an der frischen Harzluft vor. Frei nach dem Motto mens sana in corpore sano. Dies ist jedoch bereits ein verkürztes Zitat des römischen Dichters Juvenal, das eigentlich … orandum est ut sit mens sana in corpore sano heißt. Also: Beten sollte man darum, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei.

Damit sind wir bereits bei Maestro GM Jörg Hickl und seinen Mitstreitern GM Michael Prusikin und IM Erik Zude. Denn verkürzte Denkwege, Ungenauigkeiten in der Analyse und taktische Fehler decken sie schonungslos auf.

Aber wer ist als Trainer am Start?

Ich wage eine natürlich rein subjektive Charakterisierung und hoffe, mich dabei nicht zu unbeliebt zu machen:

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Jörg Hickl beim Abendvortrag, Quelle: Alexa Hännicke

Jörg Hickl ist Erfinder der Schachreisen und kombiniert seit 25 Jahren ein hochwertiges Schachprogramm mit Urlaubsflair an attraktiven Orten. Das Hotel muss seinen hohen Ansprüchen in Bezug auf Unterkunft und Verpflegung genügen. Jörg ist als ehemaliger Deutscher Meister der „harte Hund“ der Analyse. Er will das optimale aus den Spielern herauskitzeln. Dazu gehören dann Sätze wie: „Das hättest du mit deiner Spielstärke eigentlich sehen müssen.“ „Wie kommt es, dass du die Variante nicht zu Ende berechnest?“ „Spiel nicht die Elo, sondern die Stellung.“

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Erik Zude beim Uhrenhandicap gegen Jens Wulf von Moers, Quelle: Hartwig Hake

Erik Zude organisiert die Schach- und Blitzturniere. Er geht langsamer durch die zu analysierende Partie und hat einen guten Draht, um zu erkennen, wenn die Spieler nicht folgen können. Zur Belohnung gibt es ein paar Taktikaufgaben, zur Strafe natürlich auch.

Seine Uhrenhandicaps sind beliebt, weil insbesondere Spieler über Elo 2000 sich bei gutem Spiel eine Chance ausrechnen können. Er erfasst alle Partien mit dem Notebook und bespricht mit den Teilnehmern verpasste Gelegenheiten.

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Michael Prusikin bei der Analyse, Quelle: Hartwig Hake

Michael Prusikin ist erst zum zweiten Mal dabei. Er gilt als einer der besten Trainer in Deutschland. Seine erfolgreichsten Schüler sind Léon Mons, Hanna Marie Klek und Jana Schneider. Michael hat eine sehr schnelle Art der Partieanalyse. Ihm ist wichtig, dass die Spieler erkennen, mit welchen Zügen die Partie gekippt ist. Schnell hat er Beispielpartien parat, um zu zeigen, wie Großmeister in ähnlicher Stellung gespielt haben. Sehr schön ist, dass er am Ende der Analyse die Partie aus seiner Sicht zusammenfasst und die beiden Spieler zu weiteren Fragen aufruft.

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Michael Prusikin beim Uhrenhandicap gegen Andreas Gerdau, Quelle: Hartwig Hake

Auf den Abendveranstaltungen referierte Michael aus seinen neuen Büchern „Feuer frei!“ und „Das Damengambit“. Jörg und Erik weihten die Teilnehmer in die Geheimnisse von Symmetriestellungen und die Bedeutung des guten oder schlechten Läufers ein.

Für die turnierfreien Tage hatte Alexa Hännicke Freizeitangebote vorgeschlagen, die in kleinen Gruppen genutzt wurden. Alexa deckt den Bereich Urlaub, Fotos und neuerdings Corona-Hygienekonzept ab.


Die Teilnehmer:
Viele Wiederholungstäter, aber immer auch ein paar neue Gesichter. Die Altersspanne ging von 13 bis 77 mit einem Durchschnittsalter von 57.
Die Ratingzahlen lagen zwischen 924 und 2155 mit einem Durchschnitt von 1690.

Zum Ergebnis:
26 Teilnehmer:
1. Prof. Dr. Arndt Borkhardt (4 Punkte)
2. Jens Wulf von Moers (SC Wrist Kellinghusen, 4 Punkte)
3. Sven Christiansmeier (SC Ammersee, 3,5 Punkte)

Mit meinem Ergebnis (50 %) war ich zufrieden. Das wäre ein Turnierergebnis von 1903 gewesen.

Aufgrund des großen Andrangs wurde das Seminarturnier eine Woche später erneut durchgeführt und 5 Teilnehmer der ersten Woche haben ihre neuen Erkenntnisse im Folgeturnier gleich umsetzen können.

Wer im nächsten Jahr an der Schachreise Harz oder am Seminarturnier teilnehmen möchte, muss sich beeilen. Denn 50 % der Plätze sind bereits gebucht.

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