Adolf Grieser: Schach-Quisquilien (Gedicht)

 Schach-Quisquilien
von Adolf Grieser

Das Schachspiel – dies im Generellen-
es aktiviert die grauen Zellen,
was nützlich stets, ganz ohne Frage!
Es ist, damit ich´s sportlich sage,
Gehirnjogging in stillem Kreise.
Und es verläuft auf diese Weise:
„Weiß“ zieht… wie wird das Ganze: „Spanisch?“
Wirds „Skandinavisch“? – „Sizilianisch“?
„Französisch“? – „Russisch“? – „Caro-Kann“?
„Benoni“ – „Réti“? – Mann o Mann,…
welch Möglichkeiten! Welche Namen!
Ein „Blumenfeld“ in diesem Rahmen,
das hat mit „Blumen“ nichts gemein!
Auch „Jugoslawisch“ – nein o nein,
das hat mit Bosnien nichts zu tun!
Gewalt ist niemals opportun,
das hat uns Gandhi schon erklärt.
„Altindisch“ hat sich drum bewährt
als Stil beim Schach auch, ganz bestimmt,
weil es dem Spiel die Schärfe nimmt
durch „Damentausch“! (Dies würd im Leben
manch unliebsame Spannung geben.)
Man sieht, wenn zwei dasselbe tun,
steckt beides in verschiednen Schuhn.
Und in des Schachspiels sanften Trab,
da wickelt man nur friedlich ab.
Ein Spiel also zu aller Frommen:
(Politiker sind sehr willkommen)
 

   

 

 

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Last Updated on September 26, 2018 by Ingram Braun

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