Wir mussten gegen Südharz II in Bad Lauterberg antreten und fast pünktlich wurden die Bretter freigegeben. An Brett IV musste Pavel eine wahre Orgie von Opfern über sich ergehen lassen – kurzer Einschub, keines war korrekt – wehrte alle Versuche, in seine Stellung einzudringen, souverän ab, obwohl sein König äußerst luftig auf der Grundlinie verharrte. Nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte, blieb er mit 2 Läufern und 3 Bauern mehr auf der Siegerstraße, ließ nichts mehr anbrennen und nahm um 12.00 Uhr den Glückwunsch seines jungen Gegners an. 1:0.
An allen anderen Brettern ging es hoch her. Ich an Brett II zeigte durch dreimalige Zugwiederholung im 26 Zug an, dass ich mit Remis einverstanden wäre. Mein Gegner auch. Also konnten sich zwei ältere Herren anderen Dingen widmen, z.B. die Sonne genießen. 1,5:0,5. Das Remis wurde um 14.15 Uhr eingetütet. An Brett III spielte Charalampos mit weiß gegen einen alten Schulfreund. Die Partie war spannend, lange Zeit ausgeglichen, doch im 27 Zug hätte Weiß alles klar machen können, doch unser griechischer Freund zog es vor auf Matt zu verzichten und wickelte in ein Endspiel mit Mehrbauern – der zur Dame wurde – ab. Damit war um 14.50 Uhr die Messe gelesen. Wir führten 2,5:0,5. Alfons,
Brett V folgte kurze Zeit später. Er ließ seinem Gegner wenig Chancen, überspielte seinen Kontrahenten und konnte sich ab 15.00 Uhr anderen Dingen zuwenden. Eine Zigarette nach erfolgreichem Spiel schmeckt (??) noch mal so gut. 3,5:0,5.
Ein wildes Ding, mit Fehlern auf beiden Seiten spielte sich an Brett VI ab. Matthias hatte plötzlich einen Läufer weniger, dachte wohl, was du kannst kann ich auch, revanchierte sich und die beiden fanden sich in einem Endspiel wieder, in dem Schwarz mit zwei Türmen und Läufer, gegen einen Turm, zwei Springer und einem Läufer, bei gleicher Anzahl der Bauern, eigentlich die schlechteren Karten hatte. Aber in unserer Klasse hat niemand irgendwann mal schlechtere Karten, wenn überhaupt, erst nach Aufgabe! Das tat der Gegner um 15.20 Uhr, denn er hatte alles gegeben. Im wahrsten Sinne des Wortes! 4,5:0,5.
Hans-Joachim an Brett I spielte eine großartige Partie. Ruhig, sachlich und schachlich gekonnt, ließ er beim Gegner zu keiner Zeit irgendeine Hoffnung aufkommen, stand klar auf Gewinn und um 16.00 Uhr fiel im 37 Zug das Blättchen beim Gegner. Sieg auf Zeit, aber die Stellung war total verloren. 5,5:0,5.
Eine vortreffliche Mannschaftsleistung. Ein rundherum schöner Sonntag. Jetzt stehen wir in der Tabelle auf Platz II, müssen aber am 23.03. nach Langelsheim, zum Tabellenführer. Wird schwer, iss aber nicht unmöglich. In unserer Klasse ist nämlich gar nichts auszuschließen. Schon gar nicht, wenn unsere Form anhält. (kleiner Scherz zum Schluss).